Donnerstag, 5. Juni 2014

Die Rückkehr

Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich im Flugzeug. Aber ich tippe diese Zeilen nicht in meinen PC, sondern kritzele Notizen auf die Kotztüte von Cathay Pacific. Eigentlich wollte ich schlafen. Aber wie das immer so ist, wenn ich schlafen will, überkommt mich plötzlich ein Kreativitätsschub und die Gefühle sprudeln nur so aus mir heraus. Könnte auch am Rotwein liegen :)
Und folgendes geht durch meinen Kopf:

Unsere Rückkehr beginnt mit einem 13 Stunden Flug von Hong Kong nach London. Wir sind überdreht und aufgeregt wie zwei kleine Kinder kurz vorm 1.Schultag. Nur dass die Zuckertüte eher ein Rucksack von der Größe eines Schulkindes ist. Gefüllt mit einer Menge süßer Erinnerungen und wertvollen Habseligkeiten.

Unser Bauch kribbelt, ein Gefühl ähnlich wie vor einer Prüfung. Ist die Rückkehr eine Prüfung?
Zur Beruhigung gibt es kostenlos Schnaps im Duty Free. Und Rotwein im Flugzeug.

Wir verbringen neun wundervolle Tage in London. Und steigen in den nächsten Flieger. Frankfurt am Main.

Und dann haben wir schließlich, endlich, nach so langer Zeit, wieder deutschen Boden unter den Füßen. Fast auf den Tag genau sind es 1,5 Jahre. Voller Angst und Vorfreude saßen wir damals im Flieger nach Los Angeles. Mit den gleichen Gefühlen kommen wir nun wieder an.

Alles ist fremd und gleichzeitig vertraut, neu und gewöhnungsbedürftig und als ob wir niemals weg gewesen wären. Plötzlich reden wieder alle Deutsch und die Menschen hetzen an uns vorbei. Wir freuen uns und haben gleichzeitig Angst. Freuen uns auf die Familie, Freunde, unsere Heimat, gute deutsche Hausmannskost, ein eigenes Bett, das Gefühl von Vertrautheit.
Gleichzeitig die Angst, nicht zu wissen, was kommt. Angst vor dem Wieder-Einleben. So tun, als ob nichts gewesen wäre. Angst vor dem Vergessen und Weitermachen. Trauer, dass der Trip vorbei ist und nie wieder kommt. Aber dankbar dafür, dass wir diese wundervolle Zeit erleben durften.

Was kommt als nächstes? Wir wissen es nicht. Nicht einmal einen Tag wollen wir planen. Genauso wie auf Reisen. Was auch passiert, genau das werden wir behalten. Spontan und mit voller Freude in den Tag leben, so wie wir es die letzten 1,5 Jahre getan haben. Und nicht vergessen.
DON´T CRY BECAUSE IT´S OVER. SMILE BECAUSE IT HAPPENED.

Hallo Deutschland. Wir sind zuhause.

Im Flugzeug nach Frankfurt. April 2014.
Im Flugzeug nach L.A. Okotber 2012.


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